ISSN:
1432-0487
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Electrical Engineering, Measurement and Control Technology
Notes:
Zusammenfassung Die durchgeführten Dämpfungsmessungen haben ergeben, daß die bei den verschiedenen Wanderwellenvorgängen auf Leitungen wirksamen Dämpfungswiderstände im Durchschnitt stets über den reinen Stromverdrängungswerten liegen. Die Ursachen für die in Erscheinung tretenden Zusatzdämpfungen sind je nach Art der Vorgänge verschieden. Bei Ein- und Ausschaltschwingungen, die durch irgendwelche Schaltvorgänge hervorgerufen werden und dann in stehende Schwingungen übergehen, entstehen Zusatzdämpfungen hauptsächlich infolge des Widerstandes des den Schaltvorgang einleitenden Lichtbogens. Bei großer Lichtbogenlänge kann dieser Widerstand erhebliche Werte annehmen und für die Dämpfung des Vorganges ausschlaggebend werden. Eine weitere Zusatzdämpfung kann bei derartigen Vorgängen durch Leitungsinhomogenitäten hervorgerufen werden, die hauptsächlich im Beginn des Vorganges die Umformung eines Teiles der Wellenenergie in höher frequente und deshalb stärker gedämpfte Vorgänge bewirken. Die dabei auftretenden Verzerrungen der Schwingung können auch umgekehrt zeitweilig eine Amplitudenerhöhung hervorrufen, bzw. der Amplitudenverminderung durch die übrigen Dämpfungswiderstände entgegenwirken. Wirbelstromverluste in benachbarten Leiterteilen und Strahlungsverluste haben, soweit sich aus den Messungen entnehmen läßt, keine merkliche Rolle gespielt, lediglich durch angeregte Kreise scheint in bestimmten Frequenzgebieten eine zusätzliche Dämpfung entstanden zu sein. Fortschreitende Wellenzüge begrenzter Länge erfahren bei Hochspannungsleitungen, die infolge der Kapazität ihrer Mastisolatoren nicht mehr als homogene Leitungen anzusprechen sind, Zusatzdämpfungen infolge der verschieden starken Dämpfung und vor allem der verschieden großen Laufgeschwindigkeit der Frequenzgruppen,. aus denen sich der Wellenzug zusammensetzt. Diese Dämpfung macht sich um so stärker bemerkbar, je kürzer der Wellenzug ist, sie ist deshalb von besonderer Bedeutung für kurze Stoßwellen (einmalige Spannungstöße mit im allgemeinen verschiedener Steilheit des Spannungsanstiegs und -abfalles). Derartige Vorgänge stellen zum Teil ein ganz erhebliches Frequenzgemisch dar, und es ist deshalb bei ihnen mit einer entsprechend starken Amplitudenverminderung bei inhomogenen Leitungen zu rechnen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01656191
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