ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Zwei Versuchstiere, ein Schweinsaffe und ein Mangabe wurden darauf dressiert, in einem Wahlapparat mit Würfel und Kegel den ersten bzw. den zweiten dieser Gegenstände zu wählen. Als dieses genügend eingeprägt war, wurden im selben Apparate diese Gegenstände durch genaue zweidimensionale Abbildungen ersetzt. Der Schweinsaffe, der immer gut wahrgenommen hatte, machte nun plötzlich etwa 50% Fehler, ließ sich also ganz vom Zufall leiten, und zeigte damit, daß er in der Abbildung den ursprünglichen Dressurgegenstand nicht wiedererkannte. Bei einer neuen Dressur zeigte er, daß er übrigens auf die Abbildungen selbst ebensogut wie auf die Gegenstände zu dressieren war, wenn dies auch langsamer verlief. Der Mangabe dagegen, welcher schnell reagierte und schlecht beobachtete, wurde durch die Ersetzung der Gegenstände durch ihre Abbildungen nicht beeinflußt und machte praktisch nicht mehr Fehler wie vorher. Inwieweit man bei diesem Erkennen der Ähnlichkeit zwischen Gegenstand und Abbildung von einem „Wiedererkennen des Gegenstandes“ reden darf, hängt davon ab, wie weit man diesen Begriff faßt. Die Frage, ob das ungleiche Verhalten der beiden Tiere durch Eigenschaften in ihnen selbst oder durch den Charakter der benutzten Gegenstände bedingt war, konnte nicht mehr beantwortet werden. Immerhin ist es deutlich, daß die Frage, ob Tiere Abbildungen bekannter Gegenstände erkennen, nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00302274
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