ISSN:
1432-072X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung Der Gasstoffwechsel von anaeroben cellulosezersetzenden Bakterien verschiedener Herkunft wird untersucht und festgestellt, daß eine Notwendigkeit zur Trennung verschiedener Spezies nicht vorliegt. Das Kohlendioxyd stammt zum überwiegenden Teile nicht unmittelbar aus der Cellulose, sondern es wird durch die unmittelbar beim Celluloseabbau entstehenden organischen Säuren aus dem der Nährlösung zugesetzten Calciumcarbonat in Freiheit gesetzt. Der Wasserstoff wird, völlig unabhängig von den äußeren Versuchsbedingungen, in manchen Kulturen spontan gebildet, in anderen nicht. Methan kann nur in unerhitzten Kulturen in sehr geringen Mengen nachgewiesen werden, die kaum außerhalb der Analysenfehler liegen. Es scheint der Tätigkeit eines Begleitorganismus zu entstammen. Die Mengen des Gesamtgases schwanken sehr, was darauf hindeutet, daß die verwendete Nährlösung dem Cellulosevergärer keine optimalen Lebensbedingungen bietet. Vor Beginn der Gärung wird der Sauerstoff, der in der überstehenden Luft der Gärgefäße vorhanden ist, verbraucht. Auch in nicht Cellulose enthaltenden Flüssigkeiten geschieht dies. Gärungsgase werden nicht während des Sauerstoffverbrauches gebildet. In diesem Stadium herrschen in dem Kulturgefäß Formen vor, die den Charakter eines aeroben Bakteriums tragen, und die auch in geeigneten Nährmedien ohne Cellulose, z. B. in Bouillon, als alleinige Form vorhanden sind; diese nehmen nicht die für den Cellulosevergärer eigentümliche Trommelschlegelgestalt an. Es liegt nahe, zu vermuten, daß diese Form des Cellulosevergärers schon als gewöhnliches, bekanntes, aerobes, sporenbildendes Erdbakterium, das also nur “im Notfalle” Cellulose vergärt, beschrieben wurde.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00407356
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