Publication Date:
2016-10-04
Description:
In diesem Kapitel werden die Wechselwirkungen der NAO mit dem Ozean und dem Meereis diskutiert. Das
Haupt augenmerk wird dabei auf die nordatlantische Region (lokale Wechselwirkung) während der Wintersaison
gelegt, aber auch die Fernwirkungen des Indischen und Pazifischen Ozeans werden kurz diskutiert. Auf
inter annualen Zeitskalen beeinflusst die NAO den Wärmeinhalt der ozeanischen Deckschicht in ganz erheb -
lichen Maße. Die resultierenden Anomalien der Ozeanoberflächen-Temperatur (SST) führen zu einer schwachen
positiven Rückkopplung mit der NAO. Die Lebensdauer dieser SST-Anomalien wird auf Grund der Abschirmung
durch eine temporäre „Sommerdeckschicht“ erheblich erhöht. Dieser Mechanismus („reemergence
mechanism“) könnte die Persistenz der NAO von Winter zu Winter erklären. Auf Zeitskalen von Dekaden hin
zu Jahrhunderten führt die NAO zu erheblichen Variationen in der (thermohalinen) Zirkulation des Nord -
atlantiks und die Möglichkeit der Existenz von gekoppelten Moden ist gegeben. Die NAO führt zur Ausbildung
von Meereisanomalien unterschiedlichen Vorzeichens in der Labradorsee und Grönlandsee (Dipol-Anomalie).
Thermodynamische Prozesse in Form von turbulenten Wärmeflüssen dominieren dabei über dynamische Effe -
kte (Windstress). Klimatologisch gesehen gibt es wenig Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der NAO
und dem Eisexport durch die Framstrasse. Modellexperimente, die den Einfluss von Meereisanomalien auf die
NAO untersuchen, deuten darauf hin, dass Meereisanomalien im nördlichen Nordatalantik einen nicht
unerheb lichen Einfluss auf die Atmosphäre haben können, der in seiner Stärke durchaus mit dem Einfluss von
SST-Anomalien vergleichbar ist.
Type:
Article
,
NonPeerReviewed
Format:
text
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