ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die mit Zahnplatten bewehrten knorpeligen Kieferelemente vonMyliobatis aquila sind von einemKalkgitter durchsetzt, das unter dem Perichondrium in eine flächenhaft ausgebreitete Schicht vonKalkpyramiden übergeht. Die Spitzen der Pyramiden ruhen auf dem enchondralen Gitter, die Basen entsprechen dem bekannten Bilde der „Rindenverkalkung“. Pyramiden und Gitterwerk liegt ein System von Kollagenfasern und -fibrillen zugrunde. Die in den Kalkpyramiden verankerten Kollagenfasern sind in Form von Büscheln und Garben angeordnet, die teils Lippenhaut und Zahnplatten an den Knorpel fixieren, teils alsBügel die Pyramiden untereinander verbinden. Das enchondrale Kalkgerüst stellt ein druckfestes System innerhalb eines wasserreichen Knorpelgewebes dar. Die Zusammenfassung der oberflächlichen Kalkpyramiden durch Bügel zugfester Kollagenfasern steht im Dienste derDruckverteilung. Das die Bevorzugung von zwei oder drei Verlaufsrichtungen seitens der Knorpelfibrillen widerspiegelnde Kalkgerüst dürfte einem Trajektoriensystem entsprechen. Das enchondrale Kalkgerüst entsteht, wie auch Untersuchungen an der Wirbelsäule vonPristis antiquorum ergeben, auf der Grundlage einerGefäßbindegewebsarchitektur, d. h. die Lokalisierung der enchondralen Kalkherde wird durch den Verlauf und die Verästelungen der innerhalb der knorpeligen Skeletelemente befindlichen, von Bindegewebe begleiteten Blutgefäße bestimmt. Die gleichmäßige Gefäßverteilung in der Knorpeloberfläche bedingt das erstaunlich regelmäßige Bild des Plättchenmosaiks beiMyliobatis.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00582249
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