ISSN:
1432-041X
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Biologie
Notizen:
Zusammenfassung Zwei verschiedene Arten der Veränderung müssen bei der Wirbelsäule der Knochenfische auseinandergehalten werden: 1. Wirbelsäulenverkrümmung. Sie ist einenicht erbliche Erscheinung, die aus verschiedensten Ursachen (z. B. Beschädigung, Krankheit, Vitaminmangel, Hormonmangel) auftreten kann und auch leicht im Experiment zu erzielen ist. Sie kann in der Jugend oder im Alter auftreten. 2. Wirbelsäulenverkürzung. Sie ist eineerbliche Störung in der Ausbildung der Wirbelsäule, die schon frühembryonal auftritt. Sie kommt auch ungleichmäßig auf beiden Seiten vor. Beim Aischgründer Karpfen, der am gedrungensten gebauten Karpfenrasse, tritt sie auf: a) Alsgleichmäβige Wirbelsäulenverkürzung. Alle Wirbel sind verkürzt und erhöht. Die Beweglichkeit ist etwas vermindert. Sie tritt als Rassemerkmal auf. b) Alsungleichmäβige Wirbelsäulenverkürzung. Sie kann stellenweise übergehen in Wirbelverschmelzung. Die Beweglichkeit ist teilweise stark herabgesetzt oder es ist Versteifung eingetreten. Sie muß als krankhafte erbliche Entartung angesehen und möglichst ausgeschaltet werden. Solche Fische sind bei der Nahrungssuche und beim Ausweichen vor Feinden stark behindert. An Hand von Abbildungen werden die Einzelheiten besprochen. Bei der ungleichmäßigen Wirbelsäulenverkürzung scheint das Differenzierungsgefälle innerhalb der Wirbelsäule gestört zu sein. Ein kurzer Überblick über die Wirbelsäulenverkürzung als physiologische Erscheinung in der vergleichenden Anatomie und über Wirbelsäulenverkürzung als erbliches rassebildendes und pathologisches Merkmal bei den Haustieren und beim Menschen wird gegeben. Auch erste Beobachtungen über experimentell erzielte Wirbelsäulenverkürzung beim Karpfen werden mitgeteilt.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00575291
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