ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung 1. Die Benetzungsspannung an dem Grenzflächensystem fest/flüssig ist bei Konstanthaltung aller anderen Variablen eine Funktion der Oberflächenbeschaffenheit des festen Materials. Hierbei nehmen die Benetzungsspannung und damit auch der Kosinus des Randwinkels unabhängig vom Netzmittel mit steigender Rauhigkeit der benetzten Fläche zu. Der Randwinkel ist somit bei einem gegebenen Stoffpaar dem mechanischen Bearbeitungsgrad direkt proportional und kann durch ihn beeinflußt werden. 2. Mit Hilfe der Randwinkelmessung ist es möglich, relative Aussagen über die Benetzungstendenz einer Flüssigkeit auf den verschiedenen Oberflächen machen zu können, ohne die Oberflächen- und Benetzungsspannung selbst kennen zu müssen. Zu diesem Zwecke wird der Begriff „Benetzungszahl“ (Z) eingeführt, derein relatives und dimensionsloses Maß. für die Netzkraft darstellt. Die Benetzungszahl nimmt definitionsgem äß mit steigender Benetzungsspannung linear ab, so daß einer idealen Benetzung (Randwinkel=00) die Benetzungszahl 0, der vollständigen Nichtbenetzung (Randwinkel=1800) der Wert 2000 zukommt. 3. Die Randwinkelmessung kann ferner zur Bestimmung des relativen Bearbeitungsgrades bzw. zur beliebigen Testung von Oberflächen mit verschiedenem Rauhigkeitsgrad benutzt werden. Zu diesem Zwecke wird der Begriff „Bearbeitungszahl“ (B) eingeführt, der sich definitionsgemäß zwischen den Grenzen 0 und 100 bewegt und ein vergleichendes, dimensionsloses, Maß für die Oberflächenrauhigkeit der betreffenden festen Materialien darstellt. Die Bearbeitungszahl wächst hierbei mit fallender Benetzungstendenz einer beliebigen Flüssigkeit auf den festen Oberflächen. 4. Legt man auf Grund einer einmaligen Eichung eines bestimmten Stoffpaares fest/flüssig die Bearbeitungszahlen eines Materials fest, so ist es möglich, bei Konstanthaltung der Bearbeitungs bedingungen an anderen Materialien infolge der evtl. auftretenden Differenzen der entsprechenden Bearbeitungszahl qualitative Aussagen über den relativen Härtegrad bzw. die relative Sprödigkeit dieser Materialien zu machen. 5. Die Benetzungstendenz beliebiger Flüssigkeiten wird durch Aufrauhung fester Unterlagen gegenüber allen anderen Oberflächenbeschaffenheiten wesentlich vergrößert, so daß auf diese Weise Flächen mit idealer Benetzbarkeit hergestellt werden können.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01519611
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