ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung I. Der Saccus vasculosus der Makrele, zeigt, abgesehen von seiner Lage, keine Besonderheiten gegenüber dem anderer Teleosteer. Unerklärt müssen vorläufig die dunkelgefärbten Granula im Epithel bleiben. Sie nur als Farbniederschläge zu deuten, erscheint nicht befriedigend, da sie nur im Saccus vorkommen. II. Der verschiedene Füllungszustand von Capillaren einerseits und Blutsinus andererseits im Saccus von Sebastes norvegicus lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die noch nicht ganz geklärten Blutgefäßversorgungsverhältnisse des Saccus. Es ist an die Möglichkeit verschiedener Blutversorgung von Sinus und Capillaren zu denken, wie auch Scharrer (1948) vermutete. III. Die phasenkontrastoptischen Beobachtungen am unfixierten Saccus von Gadus morrhua zeigen, daß die aus dem gefärbten Schnittpräparat bekannten Besonderheiten der Krönchenzellen schon in vivo vorhanden sind. Daß die Krönchen keine Artefakte darstellen, wissen wir von Boeke (1902), der sie bei lebenden Muränoidenembryonen beobachtete. Nun dürfte erwiesen sein, daß auch die Fibrillen nicht als Artefakte aufzufassen sind. IV. Folgende Befunde lassen sich als Hinweise auf die Möglichkeit sekretorischer Vorgänge im Saccusepithel werten: 1. Bei Box boops der kolloidartige Inhalt der Saccuslichtung mit Randvakuolen, wie er auch von Bargmann (1954) bei anderen Teleosteern beschrieben wurde. 2. Tröpfchen oder Kügelchen im Bereich der Krönchenbüschel. Sie zeigen die gleiche Färbung wie der Saccusinhalt (Caranx trachurus, Gadus esmarki, Sebastes norvegicus). Diese Erscheinung wurde auch von Bargmann (1954) beobachtet. 3. Bei Gadus virens aus dem Saccusepithel austretende großtropfige, bzw. blasige Gebilde (Bargmann 1954). Sehr ähnlich aussehende blasenartige Bildungen auf der Epitheloberfläche des Ependyms, allerdings in der Fossa rhomboidalis bei einem Haiembryo, bildet übrigens Studnička (1900) ab. In unserem Falle muß aber noch an die Möglichkeit des Austritts von Plasma aus den Epithelzellen unter der Einwirkung des Fixierungsmittels gedacht werden. 4. Bei Argentina sphyraena finden sich in der Saccuslichtung neben einem Gerinnsel kugelige Gebilde, die im Gegensatz zu diesem die gleiche Färbung wie die Krönchen aufweisen. Das erinnert an die Beobachtung Lundborgs (1894), der „geronnenen Inhalt mit körnigen Körperchen“ im Saccus der Forelle sah. Dammerman (1910) erklärte übrigens diesen Inhalt als aus losgerissenen und mangelhaft fixierten Krönchen bestehend. Im vorliegenden Falle erscheinen aber die Krönchen unversehrt. Trotzdem könnten die Kugeln losgelöste Endknöpfchen darstellen, die im Saccuslumen eine Quellung durchgemacht haben, wobei jedoch noch zu klären bliebe, ob die Abstoßung ein physiologischer Vorgang ist oder unter dem Reiz der Fixierung erfolgte. Mit diesen Befunden sind Hinweise gegeben auf eine sekretorische Funktion des Saccus vasculosus, aber noch keine Beweise gegen eine rezeptorische Funktion. Die Klärung kann nur das Experiment bringen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00375613
Permalink