ISSN:
1439-0361
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung 1. Der „Richtungseffekt“, der bisher aus North Carolina, U.S.A., für Entfernungen von 28–96 km bekannt war, wird im gleichen Gebiet einerseits bis herunter zu 8 km, andererseits bis herauf zu 200 km nachgewiesen. Der Heimkehr-Erfolg ist von Süden durchweg besser als von Norden. 2. Die Gültigkeit des Richtungseffektes im gleichen Sinne wie in der Umgebung von Durham, N. C., wurde für Mountville, South Carolina, und Richmond Virginia, sehr wahrscheinlich gemacht. 3. Beim „Baucom“-Schlag bei Durham wurde festgestellt, daß in Abweichung von den Ergebnissen mit den beiden anderen Durhamer Schlägen wenigstens zeitweise die Ostrichtung bei Entfernungen zwischen etwa 16 und 27 km bessere Heimkehr-Ergebnisse ergibt als die Südrichtung. Damit wird die Bezeichnung „Richtungseffekt“, die von der Annahme ausging, daß Flüge aller Entfernungen aus einer Richtung durchweg bessere oder schlechtere Ergebnisse liefern, in ihrer Gültigkeit in Frage gestellt. 4. Vergleich von Flügen über etwa 60 km östlich und westlich von Wilhelmshaven ergab bessere Anfangsorientierung und besseren Heimkehr-Erfolg von Westen her. 5. Flüge bei Bewölkung unterscheiden sich dadurch von solchen bei heiterem Wetter, daß bei den Flügen aus „guter“ Richtung weniger Tauben in der Gruppe der schnellsten Heimkehrer (24 km/h und darüber) rangieren. Dagegen sind die langsamsten Heimkehrer (3. Gruppe) der Südflieger bei Bewölkung annähernd ebenso schwach vertreten wie bei heiterem Wetter. Wahrscheinlich besteht der Richtungseffekt bei bedecktem Himmel fort und ist nur durch Bremsung der schellsten Tauben teilweise maskiert. 6. Die Bedeutung der Befunde für die Kurzstrecken-Orientierung und für die „Karte-Kompaß“-Vorstellung wird besprochen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01671502
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