ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. ∘ Im Diaphragma sellae des Rindes kommen perivasculäre nervöse Endigungen vor, welche von markhaltigen Fasern ausgehen. Möglicherweise handelt es sich um rezeptorische Fasern. 2. ∘ Im Hypophysenstiel unterscheiden wir 2 Zonen: Eine zentrale, welche vom Tractus hypothalamo-hypophyseus gebildet wird und eine molekulare (Zona externa infundibuli), in der man viele granuläre und fadenförmige Endigungen beobachten kann. Diese letzte Zone ist der „Palisaden-Zone“ der Opossumhypophyse ähnlich. Man findet dort Neurosekretgranula. 3. ∘ Auf Grund der Anordnung der Nervenfasern und des Gehaltes an Neurosekretgranula unterscheiden wir in der Pars neuralis der Rinderhypophyse folgende Zonen: a) Zona centralis, von Einzelfasern und Bündeln durchzogen, mit engen perivasculären Räumen, wenigen nervösen Endigungen und einigen Sekretgranula. b) Zona metacentralis. Diese Zone enthält Nervenfaserbündel, die sie durchkreuzen und ihr ein fasciculäres Aussehen geben. Die Bezirke zwischen den einzelnen Nervenbündeln (Grevingsche Inseln) imprägnieren sich bei der Behandlung mit Silbernitrat diffuser und erscheinen dunkler gefärbt als die gleichen Bezirke in der Zona centralis; dort gibt es auch viele Neurosekretgranula. c) Zona terminalis, mit netziger Bauweise, breiten und stark imprägnierbaren Anteilen, welche viel Sekretgranula enthalten und zahlreich nervöse Endigungen aufweisen. d) Zona marginalis. Ein kleiner Bereich, welcher der Zona molecularis infundibuli ähnelt. 4. ∘ In allen Zonen liegen verschiedene nervöse Endigungen, die sich gruppieren in: a) Perivasculäre Endigungen, meistens von knöpf-, faden- oder ringförmiger Gestalt. Sie sind in der Zona centralis seltener, häufiger in der Zona terminalis. Vielleicht stehen sie zu den neurosekretorischen Phänomenen in enger Beziehung. Eine andere seltenere Art von kegelförmigen nervösen Endigungen findet man gleichfalls in Nachbarschaft der Gefäße. b) Hypertrophische Endigungen. Diese sehr unregelmäßig gestalteten Gebilde liegen nahe dem Hypophysenstiel an der Grenze von Pars intermedia und Pars neuralis. c) Herring-Körper. Sie ähneln den terminalen Anschwellungen, die an durch trennten marklosen Nervenfasern auftreten („Boules de rétraction“ von Cajal). 5. In der Pars tuberalis haben wir besondere seltene nervöse Bündel imprägnieren können, die in Richtung der Pars distalis verlaufen. 6. Man kann in der Pars intermedia viele marklose Fasern beobachten, die ihren Ursprung in den Fasern der Zona metacentralis haben. Diese Fasern bilden einen dichten Plexus um die Drüsenzellen und besitzen granuläre oder ringförmige Endigungen. Auch findet man hier einige hypertrophische Endigungen. 7. In der Pars distalis gibt es vereinzelte marklose Fasern und speziell mit Silbersalzen anfärbbare Bildungen an der Oberfläche der Drüsenzellen. Wahrscheinlich handelt es sich um knopfförmige Endigungen der marklosen Nervenfasern. 8. Die Schwierigkeiten der Versilberungstechnik mögen für das häufige Vermissen nervöser Endstrukturen in der Pars tuberalis und Pars distalis verantwortlich sein. Aus einem negativen Ausfall der Imprägnation kann nicht auf die Abwesenheit dieser Strukturen geschlossen werden. 9. Man kann das Eindringen von neurosekretorischem Material in die Pars intermedia und einige Depots von Neurosekretgranula um die speziellen Gefäße des Portalsystems des Hypophysenstiels und der Umschlagszone herum beobachten. Diese Beobachtung, die mit Befunden anderer Autoren in Einklang steht, läßt an eine Beeinflussung der Adenohypophyse durch neurosekretorisches Material denken.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00384341
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