ISSN:
1438-3888
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung 1. Das Verhalten von GlasaalenAnguilla anguilla L., die bei Tage im oberen Tidegebiet der Elbe an der Oberfläche und im Schwarm wanderten, wurde beobachtet. 2. Aus diesen und früheren Untersuchungen in der Elbe geht hervor, daß bei Ebbe die Aale ihre Tageswanderung am Ufer etwas unterhalb der Flutstromgrenze in den frühen Morgenstunden beginnen und täglich in den Vormittagsstunden wieder abbrechen. Sie verbergen sich dann im Sand oder unter den Steinen. 3. Die täglich weiter flußaufwärts begonnenen Oberflächenwanderungen enden vermutlich an der Tidegrenze oder etwas oberhalb davon und umfassen damit einen Bereich von etwa 50 km. 4. Glasaalschwärme wurden am häufigsten an den Tagen, die dem Mitternachtstidehochwasser an der Flutstromgrenze folgten, festgestellt. Diese Erscheinung läßt sich aus dem Verhalten der Glasaale erklären, negativ phototaktisch und passiv mit dem Flutstrom flußaufwärts zu treiben. 5. Die Aale halten während der Tageswanderung engen Uferkontakt und lassen sich in ihrer Wanderrichtung, außer bei starker Turbulenz, durch gleichlaufende Strömungen nicht irritieren. 6. Das Elbestauwehr wird, außer gelegentlich an der Schleuse, während des beschriebenen Entwicklungsabschnittes nur bei Hochwasser überwunden; dann können die Aale im Bereich überfluteten Geländes in das Gebiet oberhalb des Stauwehrs gelangen. 7. Die in der Elbe nachgewiesenen Verhaltensweisen bestätigen sich nach früheren Beobachtungen anderer Autoren und eigenen Ermittlungen in den Flüssen Weser und Ems. 8. Das periodische Auftauchen der Glasaale an der Wasseroberfläche im oberen Tidebereich wird dadurch erklärt, daß sich aus der vorangegangenen Zeit im wechselnden Flut- und Ebbstrom ein innerer Rhythmus erhalten hat, der abwechselnd eine positive und negative Rheotaxis auch ohne äußeren Zeitgeber noch einige Tage in Erscheinung treten läßt. 9. Die Frage, wie die Aale im äußeren und inneren Küstenabschnitt Ebbe-oder Flutströmungen perzipieren und welche Bedeutung möglicherweise lunaren Einflüssen zukommt, wird diskutiert.
Notes:
Abstract Upon observing the tidal section of the Elbe River, it was found that the elvers (Anguilla anguilla L.), gathering in shoals immediately below the surface of the water, moved only in the early part of the morning. The area of such below-the-surface movements probably ranges from approximately the uppermost point reached by the flood stream to the uppermost point of measurable vertical tidal fluctuations. In the Elbe this area spreads over a distance of about 50 kilometers. Subsequent to such early day movements, the elvers bury themselves in the river bottom. They are passively carried upstream and, following a midnight high tide, appear at the upper boundary of the flood stream. Above this boundary the elvers swim against the current and close to the river bank. If the direction of the downstream current occasionally changes, for example, due to the special morphology of the river banks, the elvers swim with it, but, in principle, they do not alter their upstream direction of swimming. The elvers reach the section above the weir near Geesthacht only when the water is extremely high and the surrounding land flooded, or, though more seldom, through the sluice. Behavioural patterns and hydrographical relationships similar to those described for the Elbe were found by other authors to exist in the Weser and Ems Rivers. The periodic emergence of the elvers to the surface in the upper tidal region can be explained by previous experiences and resulting internal rhythms, which do not need reinforcements by external factors over shorter periods of time. The question of how ebb and flood streams are perceived in outer and inner coastal waters by the elvers, as well as possible direct and indirect influences through the moon, are discussed.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01612562
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