ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Wird die Atmung verschiedener Entwicklungsstadien von Paracentrotus lividus in einer Reihe von CO-O2-Gemischen gemessen, so erhält man, wenn die Atmungswerte als Funktion des Bruches CO/O2 eingetragen werden, Kurven, die in systematischer Weise von der nach der Verteilungsgleichung Warburgs zu erwartenden Hyperbelform abweichen (Abb. 1). Die Abweichungen von der idealen Kurve bestehen darin, daß die Kurven für die niedrigeren CO/O2-Werte nicht genügend steil abfallen, sondern in den früheren Stadien sogar zunehmen. CO hat also auch hier wie in vielen anderen Objekten eine erhöhende Wirkung auf die Atmung. Hierdurch entsteht in diesem Teil der Kurve ein „Buckel“, der mit zunehmendem Alter des Stadiums immer kleiner wird. Die Verteilungsgleichung Warburgs kann offensichtlich auf diese Kurven nicht bezogen werden. Wird die Zunahme der Atmung durch Züchten in einem LiCl-Meerwassergemisch gehemmt, so nimmt der „Buckel“ weniger ab (Abb. 2). 2. Durch Belichtung kann die hemmende Wirkung von CO ausgeschaltet und die erhöhende Wirkung isoliert untersucht werden. Diese nimmt sowohl mit zunehmendem O2- als auch CO-Druck asymptotisch zu (Abb. 3 u. 4). Die O2-Abhängigkeitskurve verläuft steiler als die CO-Abhängigkeitskurve. 3. Bei einer Erhöhung des O2-Verbrauches bei Belichtung in 75% CO+25% O2 um etwa 40% sinkt der respiratorische Quotient von dem normalen Wert von 0,90 bis auf etwa 0,75. Bestände die Erhöhung des O2-Verbrauches in einer Oxydation von CO zu CO2, so wäre eine Abnahme des RQ auf 0,84 zu erwarten. 4. In dem unbefruchteten Ei hemmt CO weder die ursprüngliche Atmung noch den durch die Erhöhung entstandenen Anteil; letzterer ist hier größer bei Belichtung als im Dunkeln. 5. Um die wahre, durch CO hervorgerufene Atmungshemmung zu bestimmen, werden mit denselben Gasgemischen parallele Versuche bei Belichtung und im Dunkeln ausgeführt. Dadurch wird für jedes Gasgemisch eine „wahre“ Kontrolle erhalten. Werden die so erhaltenen Hemmungswerte zur Berechnung der Warburgschen Verteilungskonstanten verwendet, so ergibt sich für jedes Stadium eine Reihe von Zahlen, die nach dem Bruch CO/O2 geordnet, weder Zu noch Abnahme zeigen und innerhalb der Fehlergrenzen der verwendeten Methode als identisch zu betrachten sind. In sämtlichen Stadien ist also die ganze Atmung durch CO hemmbar. Die Abnahme, die die Verteilungskonstante zwischen 2 und 9 Stunden nach der Befruchtung erfährt, wird in Beziehung zu der Zunahme des O2-Verbrauches gesetzt. Auch hier wird die Verteilungstheorie Warburgs bestätigt. Die später zu erwartende weitere Abnahme ist kleiner als die Theorie es verlangt; für diese Differenz wird hier eine Synthese von „O2-überführendem Ferment“ angenommen. 6. Es wird für verschiedene Stadien gezeigt, daß die KCN-unempfindliche Atmung unter der Einwirkung von KCN entsteht und also keinen Anteil der Normalatmung ausmacht. Die KCN-unempfindliche Atmung nimmt bei Zunahme des O2-Druckes zu. 7. Die für andere Objekte vorliegenden Ergebnisse über die Wirkung von CO auf die Atmung werden miteinander verglichen. Die an Seeigeleiern und Keimen gewonnenen Ergebnisse werden in Zusammenhang mit dem Schema über die O2-Übertragung von Tamiya und Ogura besprochen und in Anlehnung hieran eine Hypothese über die Veränderungen in dem Atmungsmechanismus bei der Befruchtung aufgestellt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00340526
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