ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung 1. Ein jeder kolloidchemische Prozeß, bei dem sich Gewöhnungserscheinungen wahrnehmen lassen, kann im Einzelfalle gewisse Eigenarten aufweisen. Die Möglichkeit einer richtigen Erklärung für die auftretende Gewöhnungserscheinung setzt jedesmal eine allseitige Untersuchung des Prozesses voraus. 2. In all den Fällen, wo bei kolloidchemischen Prozessen (Adsorption, Koagulation) Gewöhnungserscheinung auftritt, haben wir es stets mit einem in Veränderung begriffenen System zu tun, welches seinen Gleichgewichtszustand nicht erreicht hat. 3. Die zur Beobachtung der Gewöhnungserscheinung vorgenommenen Versuche unterscheiden sich in ihrer Anordnung unvermeidlich von den Kontrollversuchen. Der Unterschied in der Versuchsanordnung hat eine Andersgestaltung der Bedingungen für den Verlauf des Prozesses zur Folge und führt zu anderen quantitativen Beziehungen. 4. Bei allmählichem Zusatz des Adsorbenten oder des die Koagulation herbeiführenden Elektrolyten wird die Gewöhnungserscheinung nur deshalb wahrgenommen, weil die Vergleichsversuche nicht unter denselben (ausgeglichenen) Bedingungen ausgeführt sind. 5. Die in ihrer Natur wesentlich einfacheren Adsorptionsversuche gestatten die Zeitdauer einzuschlagen, binnen welcher der Versuch mit allmählichem Zusatz des Adsorbenten ausgeführt werden muß, um einen Ausgleich der Bedingungen mit denen des Kontrollversuchs zu erzielen. Bei solcher Versuchsanordnung sind keinerlei Gewöhnungserscheinungen wahrzunehmen. 6. Die in den lebenden Organismen auftretenden Gewöhnungserscheinungen stehen anscheinend ebenfalls mit dem Fehlen eines Gleichgewichtszustandes im Zusammenhang, also mit Vorgängen, die von eingeführten Giften beeinflußt werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01593156
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