ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Aus den oben angeführten Versuchen ergibt sich, daß 4–12stündige Extraktion von Plasma mit lipoidlösenden Mitteln die Gerinnbarkeit durch Zusatz von CaCl2 aufhebt, während hierbei die Gerinnbarkeit mit Thrombin erhalten bleibt. Wird nun die Extraktion weiter fortgeführt, so kommt es zunächst zu einer Abnahme der durch Thrombin abgeschiedenen Fibrinmenge, und bei genügend lange Zeit fortgeführter Extraktion ist schließlich auch mit Thrombin keine Gerinnung mehr zu erzielen. Auf diese Weise können auch Fibrinogenlösungen die Fähigkeit, mit Thrombin zu gerinnen, verlieren. Sowohl Plasma wie Fibrinogenlösungen hatten dann aber auch andere für das Fibrinogen charakteristische Eigenschaften verloren: Sie koagulierten nicht mehr bei 54°, sondern nur noch bei höheren Temperaturen. Bei Halbsättigung mit NaCl war keine Fällung mehr zu erzielen, und die zur Denaturierung benötigte Alkoholmenge war für die extrahierte Lösung wesentlich erhöht gegenüber derjenigen für die Originallösungen. Während es uns in allen Fällen gelang, durch Behandlung mit Rinderhirnlipoiden sowie auch durch Behandlung mit Kohlensäure nach Pekelharing die durch Lipoidextraktion aufgehobene erste Phase der Gerinnung wieder in Gang zu bringen, gelang uns das in keinem Falle — auch nicht bei Zusatz von Lezithin, Cholesterin, extrahierten Plasmalipoiden — für die nach Äther-oder Petroläther-Extraktion nicht mehr zustande kommende Gerinnung mit Thrombin. Dieser letztere Befund wird uns verständlich durch die in unseren Versuchen weiterhin gemachte Feststellung, daß sowohl Plasma wie Fibrinogenlösungen, die durch Lipoidextraktion mit Thrombin ungerinnbar gemacht worden waren, hierbei fibrinolytische und auch fibrinogenolytische Eigenschaften angenommen haben konnten. Es scheint uns demnach das Verschwinden der charakteristischen Fibrinogeneigenschaften in Plasma und Fibrinogenlösungen durch Lipoidextraktion auf die Wirkung einer Proteinase zurückzuführen zu sein, ebenso wie das bei der Einwirkung des Harnstoffs auf Fibrinogenlösungen Diebold sowie Wöhlisch und Jühling annehmen. Hier wie dort werden wahrscheinlich durch die Behandlung Hemmungskörper der Proteinase beseitigt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01502009
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