ISSN:
1432-1351
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung der Ergebnisse 1. Tagfalter besitzen einen ausgesprochenen Farbensinn. 2. Bei einigen der untersuchten Arten wurde durch Farbreize bereits bei frisch geschlüpften Tieren, also vor jeder Erfahrung, eine deutliche Nahrungsreaktion ausgelöst. 3. Die untersuchten Arten bevorzugen spontan unter den Pigmenten der Heringschen Serie die roten, gelben und gelbgrünen Nr. 1 bis 7 und die blauen, violetten und purpurnen Nr. 12–15 (16) vor den grünen und blaugrünen Nr. 8–11 und den grauen Pigmenten. Jede Art hat innerhalb jener bevorzugten Farbgebiete bestimmte „Lieblingsfarben” 4. Tagfalter können, wenn auch in geringem Maße, Assoziationen bilden und diese mindestens 24 Stunden lang im Gedächtnis behalten. Ihr Verhalten wird jedoch in erster Linie instinktiv bestimmt. 5. Der Sichtbarkeitsbereich des Spektrums reicht am langwelligen Ende für die Tagfalter weiter als für Bienen und andere Insekten. Die Bevorzugung von Rot und Purpur durch manche Tagfalter steht im Einklang mit der Färbung typischer Tagfalterblumen. 6. Innerhalb der Farbenreihe lassen sich folgende Bezirke als besondere Reizqualitäten mit Sicherheit abgrenzen: ein „Gelbbezirk”, ein. „Blaubezirk” und ein zwischen beiden liegender schmaler Bezirk, der die grünen und blaugrünen Pigmente Nr. 8–11 der Heringschen Serie umfaßt (wahrscheinlich entsprechend der Blaugrün-Qualität der Bienen.) Daß innerhalb des Gelb- und des Blaubezirks noch feinere Abstufungen unterschieden werden, ist durch manche Beobachtungen wahrscheinlich gemacht. 7. Beim ersten Auffinden der Blüten dient den Tagfaltern, je nach der Art, bald mehr die Farbe, bald mehr der Duft, meist aber beide zusammen, als „Lockmittel”. Der Duft dient auch als „Alarmierungsmittel”. Beim späteren Wiederfinden dient hauptsächlich die Farbe als „Merkzeichen”.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00338976
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