ISSN:
1572-8587
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Philosophy
,
Nature of Science, Research, Systems of Higher Education, Museum Science
Notes:
Zusammenfassung Das Folgende stellt den Versuch dar, die Goodman'sche Wahrscheinlichkeitsparadoxie in einer „transzendentalen“ Reflexion auf das Wesen der Induktion und auf die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung aufzulösen. Die Zulassung Goodman'scher Prädikate, die durch die entscheidende Bezugnahme auf den je gegenwärtigen Zeitpunkt definiert sind, müßte zur Aufhebung aller Induktion führen und damit zugleich auch auf die Aufhebung aller Erfahrung hinauslaufen, die wesentlich durch mehr oder weniger bestimmte, durch vergangene Erfahrungen motivierte, aber natürlich enttäuschbare Antizipationen des in der jeweiligen Gegenwart noch nicht Gegebenen gekennzeichnet ist. Die Goodman'sche Paradoxie beruht auf einer Verkennung dieses antizipatorisch-induktorischen Grundzuges aller Erfahrung. Sie ist darüber hinaus widersprüchlich, insofern sie bei stillschweigender Aufhebung der Voraussetzung der Induktion bestimmte Prädikate dennoch einem Induktionsversuch unterwirft; sie ist mindestens jedoch zirkulär, da sie die ihr zugrundeliegende Negation des Induktionsprinzips nachträglich nur expliziert. Es folgt, daß entgegen Kutschera Goodman'sche Prädikate auch in anderen als den uns vertrauten Sprachen nicht induzierbar sein können.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01800793
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