ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammensetzung 1. Zur Beantwortung der Frage, warum die Blättchenform der kristallinen Bereiche der Zellulosefasern bei verschiedenen Streckvorgängen sich in so verschiedenem Maße äußert, wird geeignetes Material aus Messungen von Hermans sowie aus eigenen Messungen zusammengetragen und ausgewertet. 2. Es wird nachgewiesen, daß der Blättcheneffekt mit abnehmendem Quellungsgrad des Zellulosegels, mit zunehmender Zellulosekonzentration der Spinnlösung und mit größer werdendem Durchschnittspolymerisationsgrad der Zellulosemoleküle anwächst. Diese Abhängigkeiten entsprechen der Auffassung, daß bei der Verstreckung ein umso größerer Blättcheneffekt auftritt, je enger die Vernetzung des Zellulosegels ist, und daß die damit anwachsenden Querkräfte die Ursache für den Blättcheneffekt bilden, indem sie die Blättchenflächen senkrecht zum Faserradius stellen. 3. Ferner wird gezeigt, daß der Blättcheneffekt mit wachsender Streckgeschwindigkeit zunimmt, und daß dieser Zuwachs durch eine gleichzeitige Erhöhung der Temperatur aufgehoben werden kann Diese Ergebnisse stützen die dynamische Auffassung der Vernetzung, wonach die Zahl der wirksamen Haftpunkte und damit die Größe des Blättcheneffektes von dem Verhältnis der Lebensdauer der Haftpunkte zur Verformungszeit abhängig und die erstere umso größer sein muß, je niedriger die Temperatur oder je höher die Viskosität ist. Ferner ergeben sich Anhaltspunkte dafür, daß die Lebensdauer der Haftpunkte größer ist, wenn längere Moleküle in geringerer Konzentration vorliegen, als wenn die gleiche Viskosität durch eine größere Zahl von kürzeren Molekülen erreicht wird.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01519614
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