ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Die Ergebnisse kinetischer Untersuchungen der „reinen“ und „beschleunigten“ Thiuram-Vulkanisation wurden an Hand von graphischen Darstellungen erörtert. Es konnte gezeigt werden, daß der Zinkoxyd-gehalt einen erheblichen Einfluß auf die Geschwindigkeit der bei der Vulkanisation ablaufenden Teilvorgänge, nämlich der Thiuramabnahme, der Dithiocarbamidatbildung sowie der Bindung von Schwefel durch den Kautschuk hat. Obwohl Zinkoxyd bei der Thiuram-vulkanisation ein Reaktant ist, kann sein Einfluß auf die Geschwindigkeit auch als eine heterogene Katalyse angesehen werden. Die Vermutung, daß die Thiuram-vulkanisation heterogen-katalytisch verläuft, erhält eine wesentliche Stütze durch Untersuchungen der Vulkanisation in Anwesenheit von Aerosil verschiedener spezifischer Oberfläche. Auch fein verteilte Kieselsäure übt eine außerordentliche Erhöhung der Geschwindigkeit auf Thiuramabnahme und Dithiocarbamidat-bildung aus. In jedem Falle nehmen die Geschwindig-keitskonstanten 1. Ordnung von Thiuramabnahme und Dithiocarbamidat-Bildung linear mit dem Gehalt der Kautschukmischung an Aerosil zu; und wenn man den Kieselsäuregehalt in m2 ausdrückt, erkennt man, daß verschiedene Aerosilpräparate nur nach Maßgabe der von ihnen entwickelten Oberfläche katalytisch wirken. Die katalytische Wirkung kann durch Zusatz hinreichender Mengen an Glycol vernichtet werden. Das wird auf eine bevorzugte Adsorption des Glycols durch Aerosil erklärt, und man nimmt an, daß sich die Aerosilpartikeln mit einem Film von Glycolmolekeln umgeben, deren Methylengruppen gegen die Partikelumgebung gerichtet sind, so daß das Aerosil mit dem Kautschuk verträglicher und in ihm besser dispergierbar wird, indessen seine Oberfläche für die Reaktanten nicht mehr zugänglich ist. Mit Hilfe von Messungen der reziproken Gleichgewiehtsquellung und der Spannungswerte ausreagierter Vulkanisate wurde wahrscheinlich gemacht, daß die durch hochdisperse Kieselsäure verursachte „Verstärkung“ von Vulkanisaten wohl nur das Ergebnis der Aufrichtung relativ schwacher Bindungskräfte sein kann. Obwohl die Vernetzungs-reaktion selber in kinetischer Hinsicht nicht gut übersehbar ist, läßt sich dennoch nachweisen, daß auch sie durch Aerosil beschleunigt wird.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01502556
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