ALBERT

Description / Table of Contents: Zusammenfassung 1. Alle geprüften Penicillum-und Aspergillus-Arten waren in der Lage, auf einer Mineralsalzlösung mit Laurinsäure als einziger C-Quelle zu wachsen und Undecanon-2 zu bilden. Die höchste Methylketonausbeute wurde durch Pen. roqueforti und Asp. terreus erzielt. 2. Die eingesetzte Fettsäure wird nur zum Teil in Methylketon umgewandelt. Trotz noch vorhandener Laurinsäure, wurde nach 3 Wochen kein Undecanon-2 mehr neu gebildet, während die Fettsäure selbst erst nach 2 Monaten nicht mehr nachgewiesen werden konnte. 3. Pen. roqueforti kann auf Rautensamen-Triglyceriden als einziger C-Quelle wachsen, wobei niedere Fettsäuren im Wasserdampfdestillat der Kulturen auftreten, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder verschwinden; Methylketone sind unter diesen Bedingungen zu keinem Zeitpunkt nachweisbar. 4. Bei Züchtung von Pen. roqueforti auf einer Mineralsalzlösung mit reiner Glucose tritt kräftiges Wachstum ohne Sporenbildung ein. Methylketone können dabei nicht nachgewiesen werden; trotzdem deuten einige Ergebnisse auf die potentielle Fähigkeit des vegetativen Mycels zur Ketonbildung hin. 5. In den Gesamtlipiden des vegetativen Mycels von Pen. roqueforti wurden neben den hauptsächlich vertretenen gesättigten und ungesättigten C16- bzw. C18-Fettsäuren eine C15:0- und eine C17:0-Säure nachgewiesen. Auffallend ist der hohe Anteil an Linolensäure (ca. 17%). Fettsäuren mit einer C-Zahl unter 14 sind, im Gegensatz zum Wasserdampfdestillat der Kulturlösung, im Mycel nicht nachzuweisen. 6. Bei der Verfütterung von Laurinsäure wird Undecanon-2 und in geringen Mengen Undecanol-2 gebildet. Die Reduktion des gebildeten Ketons zum Carbinol ist nicht quantitativ und von verschiedenen Kulturbedingungen abhängig. Bei längerer Kulturdauer verschwinden die C11-Verbindungen völlig. Dieser Vorgang läßt sich nur zum Teil auf eine Abdunstung zurückführen. 7. Pen. roqueforti baut Fettsäuren mit mehr als 14 C-Atomen ohne Methylketonbildung durch β-Oxydation ab; die Zugabe von Fettsäuren mittlerer Kettenlänge (C12) führt sehr rasch zur Bildung von Methylketonen: zu einem späteren Zeitpunkt treten jedoch auch beim Abbau dieser Fettsäuren keine Methylketone mehr auf, was möglicherweise auf die unterschiedliche Stoffwechselleistung von Spore und vegetative Hyphe zurückzuführen ist. 8. In aeroben Kulturen wird Undecanon-2 zum Teil zu Undecanol-2 reduziert, Undecanol-2 in geringem Umfang zum Keton reoxydiert und zugesetztes Undecyl-2-acetat sowohl hydrolysiert als auch zum Keton oxydiert. Die ungewöhnlich rasche Abnahme des Undecyl-2-acetats läßt auf einen Abbau der C11-Verbindungen über diesen Ester schließen. Der Abbau kann durch Alkoholzusatz beschleunigt werden. 9. Eine mögliche physiologische Rolle der Methylketonentstehung sowie verschiedene Abbauwege von Methylketonen bzw. Methylalkylcarbinolen und deren Acetaten werden diskutiert.