Publication Date:
2020-05-11
Description:
Im Rahmen der deutsch-französischen Kooperation standen auf der SONNE Fahrt SO159 vom 21.08. bis 17.09.2001 seismische Weitwinkelmessungen auf dem Carnegie Rücken und am ecuadorianischen Kontinentalrand im Vordergrund. Über erste Ergebnisse wird berichtet.
Der Carnegie Rücken wurde auf zwei nahezu Nord-Süd verlaufenden Profilen untersucht. Das westliche Profil quert den Rücken an einer Lokation, wo dieser morphologisch wenig ausgeprägt ist. Das östliche Profil liegt unmittelbar vor der Grabenachse, hier ragt der Rücken bis auf 800 m Wassertiefe empor. Auf beiden Profilen wurden Ozeanbodenseismometer (OBS) und –hydrophone (OBH) im Abstand von 8 bis 9 km ausgelegt, die Airgunschüsse können bis in Entfernungen von über 100 km beobachtet werden und erlauben es, die Krustenstruktur und den obersten Mantel abzubilden. Auf beiden Profilen wird der Übergang von normaler Ozeankruste zu der verdickten Kruste des aseismischen Rückens deutlich. Die interne Struktur des Carnegie Rückens wird maßgeblich durch eine verdickte Unterkruste bestimmt. Die Krustenmächtigkeit beträgt 16 km auf dem westlichen Profil und 28 km im Osten. Die bathymetrischen Vermessungen des Carnegie Rückens mit dem neuen SIMRAD Fächerecholot zeigen den Rücken als stark asymetrische Aufwölbung mit einer steil einfallenden nördlichen und einer leicht geneigten südlichen Flanke, die von lokalen Seamounts durchdrungen wird.
Im Golf von Guayaquil wurden entlang existierender Reflexionsprofile Weitwinkeldaten gewonnen. Hier ist die flach abtauchende ozeanische Kruste der Nazca Platte zu erkennen. Bis zu 6 km mächtige Sedimente werden im Forearc Becken angetroffen. Das Basement des erodierten früheren Kontinentalrandes reicht bis dicht an die Grabenachse, eine Zone erniedrigter Geschwindigkeiten oberhalb der abtauchenden ozeanischen Platte kann als Hinweis auf subduzierte Sedimente angesehen werden.
Type:
Conference or Workshop Item
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NonPeerReviewed
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