ISSN:
1439-0361
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung Das stark entwickelte Schleimhäutchen (früher manchmal als „Cuticula“ bezeichnet) der Eischalen vonPhoenicopterus, Aptenodytes undSpheniscus wurde abgelöst, in Flächenansicht, sowie an Quer- und Flachschliffen untersucht. In allen drei Fällen erscheint die Oberfläche der Sphärokristallschale (also die Stirnflächen der Calcitsäulen) uneben, was wohl gestattet, mehr Schleim festzuhalten, als bei sehr glatten Schalen. Das Schleimhäutchen der genannten Formen ist von einem lufterfüllten Lückenwerk durchsetzt, was ihm Lichtundurchlässigkeit, kreidiges Aussehen und so weiche Beschaffenheit verleiht, daß diese Schicht leicht verkratzt wird und unter Druck sich deformieren läßt. Wie allgemein, so überzieht auch bei den untersuchten Formen das Schleimhäutchen die Porenausgänge; das genannte Lückenwerk dürfte den Gaswechsel des sich entwickelnden Keimes durch das Oberhäutchen hindurch erleichtern. Da sich das Schleimhäutchen in feuchtem Zustande abreiben läßt, so vermißt man es an stark gesäuberten Eischalen (was beiPhoenicopterus chilensis undAptenodytes patagonicus beobachtet wurde); seine ehemalige Anwesenheit läßt sich aber durch Anfärben von Schleimresten in Vertiefungen auf der Oberfläche der Sphärokristallschale nachweisen. Das trockene Schleimhäutchen zeigt sich oft von Rissen durchzogen, die als mosaikartiges Netzwerk auf der Eioberfläche erscheinen können und gemäß dem Querschliff bis auf die Sphärokristallschale reichen. Das Schleimhäutchen gibt Mucinfärbung; jedoch scheint außer Mucopolysaccharid auch Protein, vermutlich Keratin, darin enthalten zu sein; denn die Metachromasie der Thioninfärbung war bei den untersuchten Formen schwach ausgeprägt; beiPhoenicopterus undSpheniscus lieferte Behandeln mit Pikrinsäure eine nicht abspülbare Gelbfärbung, die an Stärke nur wenig hinter jener der Schalenhaut (von keratinartigem Charakter) zurückstand. Das Schleimhäutchen der genannten Gattungen besitzt — freilich sehr schwache — Doppelbrechung mit negativer optischer Achse senkrecht zur Fläche (Folientextur), die vermutlich beim Eintrocknen des Schleimes zustande kommt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01671014
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