ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung I. Registrierung und Analyse des Schalles. Die Aufnahme der Schallkurven wurde mittels eines “akustischen Oszillographen” vorgenommen, welcher eine Membran mit starker Dämpfung hatte und sehr schroffe Veränderungen im Laufe der Schallkurve wiederzugeben imstande war. Die so erhaltenen Kurven wurden der harmonischen Analyse unterworfen und die Amplituden der einzelnen Obertöne nach Einführung von experimentell bestimmten Korrektionen, welche die Empfindlichkeit der Membran betrafen, in der Form von “akustischen Spektren” dargestellt (Tabelle 2 der Spektren). — II. Untersuchung der Klangfarbe der menschlichen Stimme. Es wurden 85 Registrierungen der Klangfarbe der Stimme von geschulten Sängern, sowie der Klangfarbe gewöhnlicher Stimmen ausgeführt. Als kennzeichnende Merkmale einer Sängerstimme erwiesen sich: 1. Das Vorhandensein eines schnellen Vibrierens mit einer Periodenveränderung von 1/20 bis 1/50 sec und das Vorhandensein nichtharmonischer Obertöne. 2. Die Energie des Schalles ist bei einer Sängerstimme beinahe vollständig in einem oder in zwei Obertönen konzentriert, während bei einer gewöhnlichen Stimme die Energie in einem weiten Bereich von Frequenzen verteilt ist. Es läßt sich berechnen, daß die Dämpfung der Resonatoren des menschlichen Sprechorgans bei den Tönen einer Sängerstimme drei- bis viermal kleiner ist als bei den Tönen einer gewöhnlichen Gesprächstimme. 3. Der Klang einer männlichen Sängerstimme im tiefen und mittleren Tonbereich ist beinahe bei allen Vokalen durch eine ausgeprägte Erhöhung der Stärke der Obertöne im Bereich um 517 Schw./sec herum (C der zwei-gestrichenen Oktave), und bei dem Vokal a auch noch im Bereich 1000 Schw./sec ausgezeichnet. 4. Für einen “offenen” Sängerton ist die Verstärkung des zweiten harmonischen Obertons bezeichnend, für einen “gedeckten” Sängerton — die größere Stärke des Grundtones. 5. Die weibliche und die männliche Stimme unterscheiden sich bei gleicher Tonhöhe in der Form der Kurve und im Spektrum nicht viel. 6. Im Bereich um mehr als 580 Schw./sec (D der zweigestrichenen Oktave) ist die Form der Kurve der weiblichen Sängerstimme einer Sinuskurve sehr ähnlich. — III. Untersuchung der Klangfarbe von Violinen, Violoncellen und Bratschen. Es wurden die Klangfarben von ausgezeichneten Streichinstrumenten, Geigen, Bratschen und Violoncellen untersucht. Es wurden etwa 200 Schallkurven aufgenommen. Die Analyse zeigte: 1. Daß es einige Typen von Instrumenten (sowie z. B. Ant. Stradivarii, N. Amati, Maggini usw.) gibt, die ein bestimmtes, charakteristisches Schallspektrum haben. 2. Es wurde erläutert, daß der Klang eines Instrumentes stark davon abhängt, auf welche Weise die Saite mit dem Bogen erregt wird. 3. Moderne Instrumente unterscheiden sich im allgemeinen in ihrem Spektrum von den Spektren der altertümlichen Instrumente. 4. Wie aus den Spektren und Kurven ersichtlich ist, gelingt es aber manchmal den modernen Meistern, sehr genau den Ton der alten Instrumente nachzuahmen. 5. Es wurden Klanganalysen einzelner Saiten als Mittelwerte für den Klang eines guten Instrumentes erhalten. 6. Die zickzackförmigen Kurven von Helmholtz werden nur bei starkem Drücken mit dem Bogen auf eine Saite erhalten.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02055798
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