Zusammenfassung
Die unter technischen Spinnbedingungen aus Druckmessungen an Spinndüsen berechneten „Viskositäten“ von Viskoselösungen sind als Folge der Strukturviskosität eine Zehnerpotenz und mehr niedriger als die nach der üblichen Kugelfallmethode bestimmten η0-Werte und nehmen mit steigendem Geschwindigkeitsgefälle noch weiter ab. Sie sind aber infolge der Abweichungen von der reinen laminaren Strömung noch einige Male höher als die, bei entsprechenden Geschwindigkeitsgefällen, von Philippoff und Krüger mit richtig-dimensionierten Kapillarviskosimetern bestimmten wirklichen Viskositätswerte.
Der strukturviskose Viskositätsabfall in der Spinndüse ist bei hochviskosen, weniger abgebauten Viskosen beträchtlich größer als bei niedrigerviskosen, so daß die Strömungsverhältnisse in der Spinndüse außerdem einen viskositätsausgleichenden Einfluß haben.
Beim Auspressen der Viskose im Spinnbad, besonders mit Abzug des Fadens, sind die „Viskositäts“-Werte etwas niedriger als beim isothermen Ausströmen der Viskose in Luft. Dieser Unterschied ist bei niedrigen Gesamttitern ausgeprägter als bei starken Titern.
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Bredée, H.L., de Booys, J. Die technische Bedeutung der Strukturviskosität der Viskose. Kolloid-Zeitschrift 96, 24–29 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01502300
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