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  • 1
    Publication Date: 2021-03-29
    Description: Am Niederrhein durchteufte ein neuer Schacht nahe der Ortschaft Tönisberg den Schaephuysener Höhenzug, eine Stauchendmoräne der Saale-Eiszeit. Dabei wurde ein 54 m mächtiges Pleistozän-Profil aufgeschlossen, welches sich von unten nach oben aus Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse, der Kempen-Krefelder Schichten (Holstein-Interglazial) und der Unteren Mittelterrasse zusammensetzt. Die Basis des Profils wird von oberoligozänen Meeressanden gebildet. In den Sedimenten der Mittleren Mittelterrasse konnte als besonderes Merkmal eine dreifache sekundäre Fossilführung nachgewiesen werden (Fauna aus marinem Oberoligozän sowie tertiäre und pleistozäne Pflanzenreste). Mit deren Hilfe und anhand anderer Merkmale sind die Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse weiter nordwärts zu verfolgen. In diesem Zusammenhang ergaben sich ferner reichlich Gründe, die zu einer Einstufung der „Moerser Schichten" in das frühe Holstein-Interglazial führten. Der Übergang von den Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse zu den interglazialen Sedimenten erfolgt allmählich; die Mittlere Mittelterrasse ist daher in den Grenzbereich von Elster-Eiszeit und Holstein-Interglazial zu stellen. Die große Mächtigkeit der interglazialen Ablagerungen ist sekundär; sie ist auf die stauchende Wirkung des saale-eiszeitlichen Inlandeises zurückzuführen. Die interglazialen Sedimente (Sand, Kalkgyttja, toniger Torf) lieferten reichlich tierische und pflanzliche Fossilien, von denen die Mollusken, die Ostrakoden sowie die makroskopischen Pflanzenreste (überwiegend Früchte und Samen) eingehend bearbeitet wurden. Außerdem wurden pollenanalytische Untersuchungen durchgeführt. Das Material einiger neuer Bohrungen ermöglichte vergleichende Untersuchungen mit den „Kre-felder Schichten" der sogenannten Inselberge und den „Kempener Schichten" aus dem Untergrund der Stadt Krefeld. In der Fossilführung und im stratigraphischen Aufbau ergaben sich zahlreiche übereinstimmende Merkmale. Die „Krefelder Schichten" des Schaephuysener Höhenzuges und der Inselberge sowie die „Kempener Schichten" aus dem Untergrund der Stadt Krefeld werden deshalb gleichgestellt. Als Bezeichnung für diese holstein-interglazialen Ablagerungen am Niederrhein wurde der Name Kempen-Krefelder Schichten gewählt. Um die klimatischen Verhältnisse während der Bildungszeit der holstein-interglazialen Sedimente am Niederrhein beurteilen zu können wurden die fossil nachgewiesenen Pflanzen anhand von Florenbeschreibungen der letzten 120 Jahre mit ihrem rezenten Vorkommen im Niederrheingebiet verglichen. Demnach entsprach das Klima des Holstein-Interglazials weitgehend dem der Jetztzeit, wobei höhere Niederschläge und etwas höhere Temperaturen auch einigen Pflanzen Lebensmöglichkeiten verliehen, die heute in diesem Gebiet nicht mehr vorkommen. Die Lagerungsverhältnisse im Pleistozän von Schacht Tönisberg und die Beobachtungen, die beim Abteufen dieses Schachtes in Verbindung mit dem Gefrierverfahren gemacht werden konnten, sprechen dafür, daß die von K. N. Thome (1958, 1959) geäußerten Ansichten zur Entstehung der Stauchmoränenwälle am Niederrhein richtig sind. Im Gegensatz zu dessen Ansichten lassen sich allerdings mehrere Gründe dafür anführen, daß im Bereich des Moerser Lobus zuerst die Kamper Staffel und erst später die Neußer Staffel aufgestaucht wurde. In diesem Zusammenhang erscheint auch die Einstufung der Krefelder Mittelterrasse in das Drenthe-Stadium der Saale-Eiszeit am wahrscheinlichsten. In Tabelle 15 wird die zeitliche Eingliederung der mittel- und jungpleistozänen Ablagerungen des Niederrheingebietes so dargestellt, wie sie sich nach den durchgeführten Untersuchungen ergibt.
    Description: research
    Keywords: 551.7 ; VAR 000 ; Glazialgeologie ; pleistozän ; kies ; flora ; fauna ; torf ; tönisberg ; niederrhein ; holstein-interglazial ; geröll ; stauchendmoräne ; mollusken ; ostrakoden ; fossilien ; rinnenschotter ; mittelterrasse ; moerser schichten ; schaephuysener höhenzug ; saale-eiszeit ; kempen-krefelder schichten ; meeressande ; oberoligozän ; kalkgyttja ; makroskopische pflanzenreste ; flußablagerung ; fossilführung ; bryozoen ; vertebraten
    Language: German
    Type: article , publishedVersion
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  • 2
    Publication Date: 2022-08-05
    Description: Scottia browniana (Jones 1850) Brady & Norman 1889 war bisher als einziger Vertreter der Gattung Scottia aus dem Quartär von Europa bekannt. Die Art wurde zuerst fossil in Sedimenten des Mittel- und Altpleistozäns gefunden. Später glaubte man, diese Art auch rezent nachgewiesen zu haben. Auffallende Unterschiede zeigten sich in den ökologischen Ansprüchen: Während die rezenten Exemplare nur in unmittelbarer Nähe von kalten Quellen vorkommen, fanden sich die Fossilien überwiegend in den wärmeren Abschnitten von interglazialen Ablagerungen. Diese Diskrepanz führte zur Untersuchung des Belegmaterials von den Typlokalitäten. Dabei stellte sich heraus, daß die rezenten Exemplare mit den fossilen artlich nicht identisch sind. Die rezente Art wird infolgedessen als Scottia pseudobrowniana n. sp. beschrieben. Ferner konnte ermittelt werden, daß Cypris tumida Jones 1850 sowie Bythocypris candonaeformis Schweyer 1949 ebenfalls in die Gattung Scottia zu stellen sind. Synonym mit Scottia tumida (Jones 1850) n. comb, ist Cyclocypris huckei Triebel 1941, während Cyclocypris triebeli Kempf 1967 mit Scottia browniana (Jones 1850) synonym ist. Ob Scottia candonaeformis (Schweyer 1949) n. comb, als selbständige Art oder als Synonym von Scottia browniana zu bewerten ist, muß anhand des Materials von der Typlokalität noch überprüft werden. Insgesamt sind nunmehr mindestens drei Scottia-Arten aus dem Quartär von Europa bekannt. Von diesen wurden Scottia browniana und Scottia tumida bislang nur in warmzeitlichen Ablagerungen des Alt- und Mittelpleistozäns nachgewiesen. Scottia pseudobrowniana ist überwiegend rezent bekannt, findet sich gelegentlich aber auch fossil in Quellkalken und Seekreiden des Jungpleistozäns und Holozäns. Entsprechend der Verbreitungskarte sollte Südosteuropa oder Asien als Ausbreitungszentrum der Gattung Scottia in Betracht gezogen werden.
    Description: research
    Keywords: ddc:551.7
    Language: German
    Type: doc-type:article , publishedVersion
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  • 3
    Publication Date: 1969-04-01
    Print ISSN: 0031-0220
    Electronic ISSN: 1867-6812
    Topics: Geosciences
    Published by Springer
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  • 4
    Publication Date: 2009-05-01
    Description: In 2004 Watabe and Kaesler published a paper on a new species of the ostracode genus Paraparchites from the Lower Permian of Kansas and named it Paraparchites punctatus. Thereby they failed to notice that already in 1936 a Paraparchites punctatus had been described by Harris and Worrell from the Lower Permian of Oklahoma.
    Print ISSN: 0022-3360
    Electronic ISSN: 1937-2337
    Topics: Geosciences
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  • 5
    Publication Date: 2016-05-24
    Print ISSN: 0262-821X
    Electronic ISSN: 2041-4978
    Topics: Geosciences
    Published by Copernicus on behalf of Micropalaeontological Society.
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  • 6
    Publication Date: 1966-12-15
    Description: Near the village of Tönisberg (Lower Rhine district) a new shaft penetrated the Schaephuysen hills, which is an upsqueezed terminal moraine of the Saale glaciation. It turned out that the Pleistocene amounts to almost 180 feet; from base to top it consists of Middle Middle-Terrace (Mittlere Mittelterrasse), Kempen-Krefeld-Beds (Holstein-Interglacial), and Lower Middle-Terrace (Untere Mittelterrasse). Pleistocene rests on marine sands of Upper Oligocene age. Within the sediments of the Middle Middle-Terrace the occurence of reworked fossils seems to be a significant character. The assemblage is composed of three major constituents: marine faunal relicts of Upper Oligocene age as well as Tertiary and Quaternary plant remains. The reworked fossils and additional features made it possible to trace the Middle Middle-Terrace farther to the north. It could be concluded that the "Moers-Beds" („Moerser Schichten") ought to be placed in the early Holstein-Interglacial. There is a gradual change from the deposits of the Middle Middle-Terrace to the interglacial sediments. Therefore the Middle Middle-Terrace can be regarded as a transitional layer between the Elster-Glacial and the Holstein-Interglacial. The great thickness of interglacial deposits is due to the upsqueezing effects of the Saale ice sheet. The interglacial sediments (sand, chalky gyttja, argillaceous peat) yielded many fossils of which the molluscs, the ostracods, and the macroscopic plant remains (mainly fruits and seeds) were studied in detail. Furthermore palynological investigations were undertaken. The samples from some new boreholes allowed comparative investigations with the „Krefeld-Beds" of the isolated hills west of Moers (Inselberge) and the „Kempen-Beds" which are distributed below the city of Krefeld. As redards fossils and stratigraphical sequence several similarities could be detected. Therefore the „Krefeld-Beds" of the Schaephuysen hills and those of Moers are regarded as time equivalents of the „Kempen-Beds". The term Kempen-Krefeld-Beds was chosen for these Holstein-Interglacial deposits in the Lower Rhine district. The description of the prevailing climatic conditions during the deposition of the Holstein-Interglacial beds in the Lower Rhine district is based on the nature of the fossil content. The recent distribution of the identified plant species within the Lower Rhine district was noted by means of publications on local plant communities covering more than a century. According to these data the climate of the Holstein-Interglacial essentially corresponded to that of the present day. A greater rainfall and slightly higher temperatures allowed, however, some plant species to thrive which nowadays do not occur in this area. The sequence and structure of the Pleistocene, exposed in the shaft of Tönisberg, proves the opinions of K. N. Thome (1958, 195,9), regarding the origin of the upsqueezed terminal moraines in the Lower Rhine district, to be right. This is further underlined by observations which could be made during shaft sinking, as a freezing technique was applied. In contrast to the opinions of K. N. Thome reasons are advanced to show that, within the area of the Moers ice lobe (Moerser Lobus), the Kamp ridge (Kamper Staffel) was the first to be squeezed up and that the squeezing up of the Neuss ridge (Neußer Staffel) was the later event. Also in connection with this the stratigraphical position of the Krefeld Middle-Terrace (Krefelder Mittelterrasse) within the Drenthe stage (Drenthe-Stadium) of the Saale-Glacial appears to be most probable. On figure 15 the stratigraphical sequence of middle and late Pleistocene deposits of the Lower Rhine district is listed, according to the results indicated above.
    Print ISSN: 0424-7116
    Electronic ISSN: 2199-9090
    Topics: Geosciences , History
    Published by Copernicus on behalf of Deutsche Quartärvereinigung.
    Location Call Number Expected Availability
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  • 7
    Publication Date: 1971-12-31
    Description: Scottia browniana (Jones 1850) Brady & Norman 1889 war bisher als einziger Vertreter der Gattung Scottia aus dem Quartär von Europa bekannt. Die Art wurde zuerst fossil in Sedimenten des Mittel- und Altpleistozäns gefunden. Später glaubte man, diese Art auch rezent nachgewiesen zu haben. Auffallende Unterschiede zeigten sich in den ökologischen Ansprüchen: Während die rezenten Exemplare nur in unmittelbarer Nähe von kalten Quellen vorkommen, fanden sich die Fossilien überwiegend in den wärmeren Abschnitten von interglazialen Ablagerungen. Diese Diskrepanz führte zur Untersuchung des Belegmaterials von den Typlokalitäten. Dabei stellte sich heraus, daß die rezenten Exemplare mit den fossilen artlich nicht identisch sind. Die rezente Art wird infolgedessen als Scottia pseudobrowniana n. sp. beschrieben. Ferner konnte ermittelt werden, daß Cypris tumida Jones 1850 sowie Bythocypris candonaeformis Schweyer 1949 ebenfalls in die Gattung Scottia zu stellen sind. Synonym mit Scottia tumida (Jones 1850) n. comb, ist Cyclocypris huckei Triebel 1941, während Cyclocypris triebeli Kempf 1967 mit Scottia browniana (Jones 1850) synonym ist. Ob Scottia candonaeformis (Schweyer 1949) n. comb, als selbständige Art oder als Synonym von Scottia browniana zu bewerten ist, muß anhand des Materials von der Typlokalität noch überprüft werden. Insgesamt sind nunmehr mindestens drei Scottia-Arten aus dem Quartär von Europa bekannt. Von diesen wurden Scottia browniana und Scottia tumida bislang nur in warmzeitlichen Ablagerungen des Alt- und Mittelpleistozäns nachgewiesen. Scottia pseudobrowniana ist überwiegend rezent bekannt, findet sich gelegentlich aber auch fossil in Quellkalken und Seekreiden des Jungpleistozäns und Holozäns. Entsprechend der Verbreitungskarte sollte Südosteuropa oder Asien als Ausbreitungszentrum der Gattung Scottia in Betracht gezogen werden.
    Print ISSN: 0424-7116
    Electronic ISSN: 2199-9090
    Topics: Geosciences , History
    Published by Copernicus on behalf of Deutsche Quartärvereinigung.
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